GROSSER
RIESENKOPF

(73)

Wanderbeschreibung

Datum: 22.7.2000 Wochentag: Samstag
Zuordnung: Bayerische Voralpen
Kategorie: Bergwanderung
Ausgangsort: Wanderparkplatz Falkenstein


Gipfelkreuz Großer Riesenkopf

Ausgangshöhe (m): 485 Zielhöhe (m): 1337 Höhendifferenz (m): 852
Charakteristik: gemütliche Wanderung meist im schattigen Wald
Schwierigkeit: ohne Gefahrenstellen, Wegverlauf manchmal nicht sofort klar
Wetter: sonnig und warm
Altersstruktur: 8 - 44 (5 Teilnehmer)

Abmarsch (Uhr): 10:45 Ende (Uhr): 16:10
Wegstrecke (Gehzeitübersicht) Zeit
(Std.)
Pausen (Std.)
Wanderparkplatz - Untere Abzweigung Petersberg 0:45 -
Untere Abzweigung Petersberg - Kirche Petersberg 0:15 -
Kirche Petersberg - Obere Abzweigung Petersberg 0:10 -
Obere Abzweigung Petersberg - Bauer am Berg 0:05 0:15 (Bauer am Berg)
Bauer am Berg - Abzweigung im Wald 0:30 -
Abzweigung im Wald - Abzweigung Forststraße 0:15 -
Abzweigung Forststraße - Riesenkopf-Alm 0:35 0:10
Zwischenzeiten: 2:35 0:25
Weiterwanderung ... von mir allein
Riesenkopf-Alm - Großer Riesenkopf 0:15 0:20 (Großer Riesenkopf)
Großer Riesenkopf - Abzweigung nach Brannenburg 0:05 -
Abzweigung nach Brannenburg - Riesenkopf-Alm 0:10 0:10
Zwischenzeiten: 0:30 0:30
wieder zusammen ... mit der Familie
Riesenkopf-Alm - Winterstube 0:25 -
Winterstube - Bauer am Berg 0:25 -
Bauer am Berg - Untere Abzweigung Petersberg 0:05 -
Untere Abzweigung Petersberg - Wanderparkplatz 0:30 -
Gesamtzeiten: 4:30 0:55

Kartenausschnitt! (KOMPASS Wanderkarte Nr. 8, Tegernsee Schliersee, M: 1:50000)

Karte mit höherer Auflösung (231 KB)

Bei der Anfahrt mit dem Auto deuteten nur zwei kleine grüne Schilder (Hohe Asten, Falkenstein, Riesenkopf) rechts auf die richtige Nebenstraße. Kurz darauf war der große Wanderparkplatz in Sicht, der nur mäßig belegt war. (Samstag Vormittag!) Wir gingen einige Meter zurück und begannen den Anstieg Richtung Riesenkopf


Wallfahrtskirche Petersberg

Vorbei an der Ruine Falkenstein (Privatbesitz) stiegen wir auf der Schotterstraße schnell empor und erreichten die Abzweigung zum Petersberg. Dieser Abstecher lohnte sich in jedem Fall. In regelmäßigen Abständen waren Steinsäulen mit Metallbildern am Wegesrand. (Kreuzwegstationen) Die kleinen Serpentinen brachten uns schließlich zur Gipfelkirche, erstmalig auch mit Blick in das Inntal. Unmittelbar hinter der Kirche fanden wir eine gemütliche Ausflugsgaststätte vor. Links an der Gaststätte vorbei hatten wir das Gefühl, der Weg hörte auf, da nur eine Wiese ohne Trittspuren zu sehen war. Nach wenigen weiteren Schritten sahen wir jedoch das Gipfelkreuz, das etwas tiefer lag. Dort vorbei gingen wir den reizvollsten Steig der gesamten Wanderung wieder hinab zur bekannten Schotterstraße, nur wenige Minuten oberhalb der ersten Abzweigung zum Petersberg.


Bauer am Berg

Kurz darauf erreichten wir den "Bauer am Berg". Dort machten wir zunächst eine kleine Pause. Laut Karte sollte der Weg an diesem Bauernhaus von der Schotterstraße abgehen. Der Weg führte schließlich direkt zwischen Haupthaus und Nebengebäude hindurch, weiter über eine kleine Wiese bis zum nahegelegenen Wald. Dort kreuzten wir einen breiten Weg und gingen später teilweise auf lehmigem Boden empor. Der nächsten Abzweigung folgten wir rechts, an der breiten Forststraße angekommen ebenfalls rechts. Diese Straße gabelte sich später und wir hielten uns links und bald darauf nochmals leicht rechts. Schließlich erreichten wir das Ende des Waldes, überquerten einen Bach auf einem kleinen Holzbalkensteg und standen vor der Einzäunung der Wiese um die Riesenkopf-Alm. Wir stiegen über den Stacheldrahtzaun; entlang des Zaunes in tiefem Boden war bald die Riesenkopf-Alm in Sicht. Dort wollten die Kinder rasten, trinken, essen und nicht mehr weitergehen.


Riesenkopf-Alm

Der Drang auf den nahen Gipfel war bei mir jedoch stärker als die längere Pause. Hinter der Alm ging es direkt über die Wiese nach oben. (auf der Fallinie) In der Wiese konnte man nur wenig die Spuren eines Weges erkennen. Zunächst überwandt ich wieder einen Stacheldrahtzaun. (wie schon oft, es waren jedoch immer kleine Treppen für den Übergang vorhanden) Am Waldrand angekommen, kam, wie sollte es anders sein, die letzte Überquerung eines Stachldrahtzaunes (zumindest für den Aufstieg). Im Wald mußte man zunächst darauf achten, den Weg nicht zu verlieren. Wenige Meter vor dem Gipfel hörten die Bäume auf, eine Wiese und das Gipfelkreuz waren erreicht.

Vom Großen Riesenkopf hatte man einen ungehinderten Blick in das Alpenvorland, da kein weiterer Berg vorgelagert war. Tief unter meinen Füßen lag Brannenburg, rechts sah man das Inntal. Die Sichtweite reichte gerade bis zum Wendelstein im Westen und dem Chiemsee im Nordosten. Alleine am Gipfel holte ich Käsesemmel, Tomate und Gurke aus dem Rucksack und machte eine kleine Verpflegungsrast. Mineralwasser sorgte für den Ausgleich des Wasserhaushaltes.

Für den Abstieg wählte ich den zweiten Weg, ein schöner, schattiger Steig Richtung Osten mit viel Wurzelwerk und einer Abzweigung Richtung Brannenburg. Etwa auf gleicher Höhe der Riesenkopf-Alm war Richtungswechsel angesagt und dabei mußte ich wieder, man ahnt es schon, einen Stacheldraht überschreiten, um auf die Almwiese zu kommen. Kurz darauf erreichte ich meine wartende Familie, die ausgeruht um die Alm herumlag oder irgendwo saß. Essen- und Getränkebehälter wurden eingesammelt und kurz darauf begann der gemeinsame Abstieg.


Lichtspiele am Himmel

Aufgrund eines abendlichen Termines (oder weil wir vielleicht etwas zu spät aufgestanden waren?) wählten wir den einfachsten Abstiegsweg über die Fahrstraße, die von der Riesenkopf-Alm abwärts führte. Wir ließen die mehrfachen Abzweigungen Richtung "Hohe Asten" rechts liegen und kamen sehr schnell über die "Winterstube" wieder zum bekannten "Bauer am Berg". Auf dem Abstiegsweg waren die Kinder sehr schnell, im Gegensatz zum Anstieg. Eine Übernachtung auf einer Hütte hätte hier zusätzlichen Kräfteschub frei gemacht, aber so ...!

Die "Hohen Asten" werden wir uns sicher bei einer anderen Wanderung noch ansehen, z.B. mit dem Rehleitenkopf als Ziel. Beim Abstieg im unteren Bereich kamen uns doch einige Spaziergänger entgegen, die vermutlich den Petersberg als Ziel hatten. Dieser dürfte an einem Ausflugssonntag ein begehrtes Ziel sein. Man muß ein wenig bergauf gehen, aber wiederum nicht zuweit, und um die Gaststätte herum kann man sich gemütlich stärken.


Gefundene Karte

Übrigens fand Gerhard beim Anstieg etwa 20 Minuten oberhalb des "Bauern am Berg" einen Luftballon zwischen den Bäumen hängen. Daran befestigt war eine Karte eines Kindergartenfestes in Weyarn. Gerhard nahm diese mit nach Hause und sandte dem Jungen mit Namen Frederik die Karte zurück.

Höhenmessung:

Station Bekannte
Höhe (m)
Gemessene
Höhe (m)
Wanderparkplatz 485  
Untere Abzweigung Petersberg   767
Kirche Petersberg   857
Gipfelkreuz Petersberg   850
Obere Abzweigung Petersberg   788
Bauer am Berg   811
Abzweigung im Wald   943
Abzweigung Forststraße   994
Riesenkopf-Alm 1176  
Großer Riesenkopf 1337  
Winterstube   1019
Obere Abzweigung Petersberg   siehe oben
Untere Abzweigung Petersberg   siehe oben
Wanderparkplatz 485  

Kommentar von Herrn Wohlrab vom 2.05.2005:

Das betrifft Ihre Wanderung auf den Großen Riesenkopf im Jahr 2000. Sie ist in dieser Form nicht mehr möglich. Einen Teil davon habe ich am 1. Mai 2005 zu gehen versucht. Gegenrichtung. In der Nähe der Riesenkopfalm existiert noch ein Wegweiser Richtung Flintsbach. Da auf Almgelände Wege oft nicht sichtbar sind, die topographische Karte aber einen solchen Weg auswies, habe ich mit viel Instinkt den Überstieg über die Stacheldrahtgrenze gefunden und auch die inzwischen völlig verkommene Brücke über den Bach. Anschließend war der Weg kurzzeitig gut sichtbar (und ungefährlich). Allerdings hatte ich das Gefühl, hier würde mich niemand finden, wenn mir etwas passiert, weil diesen Weg niemand mehr findet. Kurze Zeit später war der Weg durch einen alten Windbruch fast unpassierbar (der Windbruch muss nach Ihrer Wanderbeschreibung nach 2000 geschehen sein) und ein neuer Windbruch legte den Rest der Wälder dort um. Topographische Karte, Höhenmesser und Klettereien über umgestürzte Bäume sowie die vage Erinnerung an eine Wanderung vor 30 Jahren ließen mich den Weg zum Bauern am Berg finden. Der Wegweiser vom Bauern am Berg aufwäts in Richtung Riesenkopf ist sowieso abmontiert. Man geht in dieser Gegend also nur noch auf den Petersberg bzw. die Hohe Asten und genießt dort die zugegebenermaßen sehr guten Bratkartoffeln mit Topfen. Aber selbst von den Astenhöfen aus ist der Weg auf den Riesenkopf (außer dem Anfang) nur noch mit Instinkt zu finden.

Bonus-Fotoserien:


Serie Wegabschnitt/Inhalt Anzahl
Fotos
Speicher-
größe (KB)
1 Abstecher zum Petersberg 5 156
2 Abstieg von der Riesenkopf-Alm 5 160

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