RAUHER KOPF

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Wanderbeschreibung

Datum: 15.06.2004 Wochentag: Dienstag
Zuordnung: Berchtesgadener Alpen
Kategorie: Bergtour
Ausgangsort: Bahnhof Bischofswiesen


Gipfelkreuz Rauher Kopf

Ausgangshöhe (m): 615 Zielhöhe (m): 1604 Höhendifferenz (m): 989
Charakteristik: Bergtour zum exzellenten 360-Grad-Vollpanorama
Schwierigkeit: kräftige Steigungen, Gipfelaufbau nur mit Schwindelfreiheit
Wetter: warm und bewölkt
Altersstruktur: 48 (1 Teilnehmer)

Abmarsch Wanderung (Uhr): 9:40 Ende Wanderung (Uhr): 15:30
Wegstrecke (Gehzeitübersicht) Zeit
(Std.)
Pausen (Std.)
Bahnhof Bischofswiesen - Maximiliansreitweg 0:15 -
Maximiliansreitweg - Abzweigung Gaststätte Kastensteinwand 0:05 -
Abzweigung Gaststätte Kastensteinwand - Kastensteinwand-Alm 0:20 0:05 (Zur Aussicht)
Kastensteinwand-Alm - Abzweigung Rauher Kopf 0:05 -
Abzweigung Rauher Kopf - Linkskurve 0:05 -
Linkskurve - Weggabelung 0:10 -
Weggabelung - Einmündung Schotterstraße 0:25 0:10 (Einmündung Schotterstraße)
Eimündung Schotterstraße - Blaues Kastl 0:05 -
Blaues Kastl - Abzweigung rechts 0:45 -
Abzeigung rechts - Gipfel Rauher Kopf 0:20 1:05 (Gipfel)
Gipfel Rauher Kopf - Abzweigung rechts 0:25 -
Abzweigung rechts - Blaues Kastl 0:40 0:05 (Blaues Kastl)
Blaues Kastl - Einmündung Schotterstraße 0:05 -
Einmündung Schotterstraße - Weggabelung 0:20 -
Weggabelung - Linkskurve 0:10 -
Linkskurve - Abzweigung Rauher Kopf 0:05 -
Abzweigung Rauher Kopf - Kastensteinwand-Alm 0:05 -
Gesamtzeiten: 4:25 1:25

Kartenausschnitt! (KOMPASS Wanderkarte Nr. 14,
Berchtesgadener Land - Chiemgauer Alpen, M: 1:50000)

Karte mit höherer Auflösung (165 KB)

Die Wettervorhersage des Alpenvereins war für die Ostalpen bestens, nur wenige Wolken sollten vereinzelt am Himmel stehen. Scheinbar galt das jedoch an diesem Tage nicht für die Berchtesgadener Alpen. Hier wollte die Wolkendecke nicht verschwinden. Das hatte natürlich den Vorteil, dass der Aufstieg zum Rauhen Kopf nicht so schweißtreibend war und die benachbarten Berge waren allemal zu sehen.

Am Bahnhof Bischofswiesen startete meine Tour (ich kam mit der Bahn), ich überquerte die Hauptstraße, ging ein kurzes Stück nach links und danach wieder rechts in den Stangerweg (Schild) und entfernte mich damit von der befahrenen Straße. Hier befinden sich auch einige Wanderschilder aus Holz, darunter auch eines mit der Aufschrift "Maximiliansreitweg". Gleich darauf gabelte sich der Weg, ich wählte den linken, schmalen Weg (auch hier Schild vorhanden). An der Teerstraße rechts und wenig später wieder links (Wanderschilder) geradewegs auf die Kastensteinwand zu, ein letztes Mal links und schließlich befand ich mich auf dem Maximiliansreitweg (Europäischer Weitwanderweg), die weitere Wegrichtung war "Winkl-Hallthurm" (Schild).


Blick am Bahnhof zum Rauhen Kopf und ...

... etwas genauer

Ein Stück weiter nach Norden dauerte es nicht lange und ein ansprechender Steig zweigte rechts ab (Schild "Kastensteinwand, Kastensteinrundweg"). In kleinen Serpentinen führte er mich empor, an einer Wiese vorbei und mit einigen Rastbänken versehen. Kurz vor der Kastensteinwand-Alm kam ich auf eine Kreuzung, bei der es links zur Alm (= Gaststätte) ging, vorher aber verweilte ich kurz geradeaus "Zur Aussicht" (wenige Meter). Das ist ein schöner Aussichtspunkt mit freiem Blick in das Tal und die umliegenden Berge.

Unterhalb der Kastensteinwand-Alm auf der Schotterstraße vorbei verlor ich etwas an Höhe, die Abzweigung links von der Straße und gleich wieder rechts (Schild "Rauher Kopf" hing schief am Baum) in den Wald hinein ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Ab hier gewann ich kontinuierlich an Höhe. Bald kam eine Linkskurve und zehn Minuten später an einer Weggabelung führte der Weg rechts hoch (nicht geradeaus auf breiter Straße bleiben, rotweiße Markierung den Weg hoch beachten, hier Beschilderung zum Rauhen Kopf).


Talblick nach Bischofswiesen

Nach einem längeren Stück erreichte ich eine Schotterstraße, die von rechts hoch führte, ich ging links und kam gleich darauf an das "Blaue Kastl". Von diesem blau angemalten Kasten habe ich schon einiges gelesen und von Wanderern gehört, denn hier sind schon viele geradeaus gegangen, anstatt rechts abzuzweigen. Das war vor allem deshalb, weil an dieser Stelle lange Zeit kein Schild zum "Rauhen Kopf" vorhanden war. Das jetzt neu vorhandene Schild wirkte auch relativ neu. Aus welchem Grund hing jedoch dieser Kasten hier? Ich dachte an ein Märchen, das man erfinden könnte: Vor unzähligen Jahren kamen die Kobolde des Untersberges herab, fanden hier blaue, glitzernde Steine und .... das ist hier eine Wanderbeschreibung, kein Märchenbuch, der Autor bittet um Verzeihung.

Also rechts ab beim "Blauen Kastl" führte der Steig weiter hoch. Jetzt war wesentlich mehr Wurzelwerk auf dem schönen Waldsteig und endlich kam ein längeres Flachstück, auf dem ich mich etwas von dem längeren Aufstieg erholen konnte. Die letzte Abzweigung führte nach rechts hoch (Schild, geradeaus nur schmaler Pfad, rote Markierungen), ich befand mich bereits knapp 150 Höhenmeter vom Gipfel entfernt.


Porträt vom "Blauen Kastl"

Etwas später kamen die ersten Passagen, bei denen auch die Hände zu Hilfe genommen werden mußten. Der Gipfelaufbau war recht felsig und hatte einige kleine ausgesetzte Stellen. Leichte Kletterei war hier notwendig. Aus diesem Grunde erschien mir auch die Einstufung "Nur für Geübte" empfehlenswert. Wer es nicht mag, mit den Händen am Fels hoch- und später auch wieder herabzuklettern, sollte sich einen anderen Berg suchen, wenn er Aussicht haben will. Das faszinierende Rundumpanorama ist leider nur von "ganz oben" und einem vorgelagerten Hügel (aber bis zu dem muss man auch schon etwas klettern) zu sehen.


Abzweigung am "Blauen Kastl"

Ein unscheinbares Gipfelkreuz, nicht größer als ich, begrüßte mich und natürlich das Rundum-Panorama: Untersberg (Stöhrhaus), Salzburger Berge, Hoher Göll, Steinernes Meer, Watzmann, Hochkalter, Reiter Alpe, Hochstaufen - sie alle reichten sich die Hände und schienen wie ein Reigen auf den Startpfiff zu warten. Wie ist der Ausblick erst bei bester Fernsicht? Ich war begeistert. Ich befand mich übrigens auf dem Großen Rauhen Kopf, auf den kleinen Bruder unterhalb des vorgelagerten Hügels konnte ich hinabblicken. Dort steht anstatt eines Gipfelkreuzes eine Bank, mit zwei anderen Wanderern rätselten wir über den Weg zum Kleinen Rauhen Kopf. Glücklicherweise konnten wir einen einheimischen Wanderer befragen, der schon oft hier oben war. Er meinte, man muss den Zugang kennen, da wir uns diesen nicht als Weg vorstellen sollten. Obwohl ich später beim Abstieg aufmerksam auf eine Abzweigung zum Kleinen Rauhen Kopf achtete, konnte ich keinen Zugang entdecken. Dann eben nicht.


Berchtesgaden mit Jenner und Watzmann

Der Abstieg erfolgte auf gleichem Weg, im letzten Abschnitt vor der Kastensteinwand-Alm merkte ich allmählich die Beinmuskulatur. Der lange Abstieg sollte nicht unterschätzt werden, kleine Pausen (z.B. am "Blauen Kastl") sind zu empfehlen. An der Kastensteinwand-Alm (schöne Aussicht von der Terrasse) war eine Einkehr nicht zu vermeiden. Ursprünglich wollte ich über die Südschleife zum Bahnhof hinabgehen. Da mich jedoch ein freundlicher Mann mit dem Auto hinunternahm, sparte ich mir den letzten, kurzen Abstieg.

Fazit: Der Gipfel dürfte einer der besten "vorgelagerten" Panorama-Aussichtsberge im Berchtesgadener Land sein (vielleicht ähnlich dem Grünstein), wobei auch die Blicke in die Täler beeindruckend waren. Auch die Kastensteinwand-Alm liegt hervorragend und lädt zur Rast ein. Die an der Alm angeschriebene Höhe von 750 m war jedoch entsprechend meiner Höhenmessung etwa 40 m zu niedrig, aber wen stört das?

Höhenmessung:

Station Bekannte
Höhe (m)
Gemessene
Höhe (m)
Bahnhof Bischofswiesen 615  
Maximiliansreitweg   639
Abzweigung Gaststätte Kastensteinwand   644
Kastensteinwand-Alm   787
Abzweigung Rauher Kopf   763
Linkskurve   800
Weggabelung   896
Einmündung Schotterstraße   1116
Blaues Kastl   1129
Abzweigung rechts   1469
Gipfel Rauher Kopf 1604  
Abzweigung rechts   siehe oben
Blaues Kastl   siehe oben
Einmündung Schotterstraße   siehe oben
Weggabelung   siehe oben
Linkskurve   siehe oben
Abzweigung Rauher Kopf   siehe oben
Kastensteinwand-Alm   siehe oben

Bonus-Fotoserien:

Serie Wegabschnitt/Inhalt Anzahl
Fotos
Speicher-
größe (KB)
1 Bis zur Kastensteinwand-Alm 8 261
2 Aufstieg zum Gipfel 8 292
3 Bergpanorama 2 54

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