SONNTAGSHORN

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Wanderbeschreibung

Datum: 12.8.2000 Wochentag: Samstag
Zuordnung: Chiemgauer Alpen
Kategorie: Bergtour
Ausgangsort: Parkplatz Laubau bzw. Schwarzachenalm


Gipfelkreuz Sonntagshorn

Ausgangshöhe (m): 760 Zielhöhe (m): 1961 Höhendifferenz (m): 1201
Charakteristik: anstrengende Wanderung mit viel Kletterei
Schwierigkeit: schwer, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich
Wetter: sonnig und warm
Altersstruktur: 44 - 45 (2 Teilnehmer)

Abmarsch Wanderung (Uhr): 8:30 Ende Wanderung (Uhr): 16:20
Wegstrecke (Gehzeitübersicht) Zeit
(Std.)
Pausen (Std.)
Wegstück ... mit Fahrrad
Parkplatz Laubau - Schwarzachenalm 0:20 -
Zwischenzeiten (Fahrrad): 0:20 -
Beginn ... der Wanderung
Schwarzachenalm - Abzweigung Hinweisschild 0:15 -
Abzweigung Hinweisschild - Bachüberquerung 2 0:25 -
Bachüberquerung 2 - Bachüberquerung 3 0:40 -
Bachüberquerung 3 - Vordere Kraxenbachalm 0:10 -
Vordere Kraxenbachalm - Beginn Großer Sand 0:20 0:20 (Großer Sand)
Beginn Großer Sand - Einstieg Klettersteig 0:30 -
Einstieg Klettersteig - Ausstieg Klettersteig 0:15 -
Ausstieg Klettersteig - Sonntagshorn 0:45 1:05 (Gipfel)
Sonntagshorn - Schotterfeld Anfang 0:25 0:05
Schotterfeld Anfang - Schotterfeld Ende (Bach) 0:50 -
Schotterfeld Ende (Bach) - Hintere Kraxenbachalm 0:05 0:15
Hintere Kraxenbachalm - Wasserfall/Bachüberquerung 4 0:15 -
Wasserfall/Bachüberquerung - Bachüberquerung 5 0:20 -
Bachüberquerung 5 - Abzweigung Hinweisschild 0:40 -
Abzweigung Aufstiegsweg - Schwarzachenalm 0:10 -
Gesamtzeiten (Wanderung): 6:05 1:45
Wegstück ... mit Fahrrad
Schwarzachenalm - Parkplatz Laubau 0:15 -
Gesamtzeiten (Fahrrad und Wanderung): 6:40 1:45

Kartenausschnitt! (KOMPASS Wanderkarte Nr. 14,
Berchtesgadener Land Chiemgauer Alpen, M: 1:50000)

Karte mit höherer Auflösung (245 KB)

Am Parkplatz in der Laubau südlich von Ruhpolding ließen wir unser Auto stehen. (neben Holzknechtmuseum) Die mitgebrachten Räder waren ideal, um die Schotterstraße bis zur Schwarzachenalm in kurzer Zeit zurückzulegen. Ohne Fahrräder müßte man für die gesamte Tour noch etwa eine weitere Stunde einkalkulieren. Vor der Schwarzachenalm waren bereits einige Fahrradspuren und kurz darauf sahen wir einige Fahrräder unter den Bäumen stehen. Wir waren nicht die ersten Wanderer. Die Fahrräder standen übrigens nicht bei, sondern unterhalb der Alm Richtung Bach; dort führte auch der Weg vorbei.

Zunächst hielten wir uns immer links des Danzingbaches, auch wenn man geneigt war, in das Tal des Vorderen Kraxenbaches zu marschieren. Erst nach dem Hinweisschild näherten wir uns dem Bach und kurz darauf überquerten wir diesen über einen großen Stein. Bereits hier mußte man schon genau Ausschau halten, wo der Weg auf der anderen Bachseite weiterging. Jetzt gingen wir auf einem schmalen Steig entlang des Mittleren Kraxenbaches weiter empor, überquerten zweimal den Bach und kamen schließlich zur Vorderen Kraxenbachalm, die versteckt hinter Bäumen stand. Wir hatten Sie nur zufällig bei einem Rückblick gesehen.


Hinweisschild (Abzweigung)

Bis hier herauf begleitete uns immer das Rauschen des Baches. Oberhalb der Alm trafen uns die Sonnenstrahlen immer stärker, wir kamen aus dem bewaldeten Gebiet und sahen nach einer Linkskurve den Großen Sand, ein großes Schotterfeld. Jetzt war eine kleine Verpflegungspause angebracht. Bei einem größeren Felsen packten wir unserer Vorräte aus und sahen den zwei Wanderern vor uns zu, wie sie langsam das Schotterfeld durchstiegen.


Großer Sand

Schließlich brachen wir wieder auf und kamen nach etwa einer halben Stunde an den Einstieg des Klettersteiges. Alle "hängenden" Gegenstände wie Fotoapparat, Höhenmesser und Stöcke wurden eingepackt, denn jetzt wurden die Hände gebraucht. Die beiden Wanderer vor uns kehrten wieder um, da einer der beiden ungeübt war und sich die Kletterei nicht zutraute. Es ist immer klug, rechtzeitig umzukehren, denn Angst ist der schlimmste Gegner. Letztendlich sollte jeder Freude am Wandern haben.

Wir durchstiegen den Klettersteig, der keine Sicherungen hatte. Mit Ruhe und Vorsicht und der berühmten Langsamkeit machte uns dieses Klettern Spaß. Schließlich kamen wir am Ende des Klettersteiges an und blickten über den Grat nach Süden, wo der Blick frei wurde Richtung Heutal, Unken und die weiter entfernt liegenden Bergzüge.


Klettersteig

Auch beim letzten Stück zum Gipfel mußten wir immer wieder die Hände zu Hilfe nehmen. Hier waren auch ausgesetzte Stellen, bei denen Schwindelfreiheit unbedingt wie beim Klettersteig erforderlich war. Am Gipfel tummelten sich viele Wanderer, die meisten mit Sicherheit vom leichten Südanstieg kommend. Jede Menge Dohlen suchten nach Speiseresten und blickten einen aus wenigen Metern an, so als wollten sie sagen: "Jetzt iß mal schneller, verstreu' Deine Brösel und verschwinde!" Wir genossen den Ausblick und machten etwa eine Stunde Pause. Das Gipfelkreuz war übrigens sehr klein, wenn man bedenkt, daß das Sonntagshorn der höchste Berg der Chiemgauer Alpen ist. Aber spielt es eine Rolle, wie groß ein Gipfelkreuz ist?

Der Rückweg über den Hinteren Kraxenbach führte zunächst über einen Grat und später ein sehr großes Schotterfeld. Für das "Schotterfeldlaufen" eignet sich dieses Feld dank der großen Flächen mit kleinen Steinen sehr gut, zumindest für den, der es beherrscht. Da ich kein Freund von rutschendem Untergrund bin, ging ich den schwer zu erkennenden Weg durch das Schotterfeld im "Normalverfahren". Es schienen mehrere ausgetretende Wege über das Schotterfeld hinabzugehen. Leider kam man immer wieder etwas ins Rutschen. Auf diesen Bereich hätte ich verzichten können.


"Harmloser" Gipfelaufbau

Reizvoll wurde der Weg wieder nach dem Schotterfeld. Er ähnelte stark dem Anstiegsweg, jedoch hatte der Hintere Kraxenbach sehr viele kleine Zuflüsse in Form ganz kleiner Bäche. Diese kamen fast ausschließlich von Osten und konnten problemlos überschritten werden. Aufgrund des weiten Bogens zog sich der Abstieg in die Länge. Fast an der Schwarzachenalm angekommen sahen wir im Flußbett noch eine alte Triftklause mit der mächtigen Staumauer aus Holzstämmen.

An der Schwarzachenalm angekommen, schwangen wir uns auf die Fahrräder und radelten wieder zum Parkplatz zurück. Schließlich nahmen wir im Mittersee noch ein kühles Bad (Fahrt von Ruhpolding Richtung Reit im Winkl) und stärkten uns am Gasthaus Seehaus auf der Sonnenterrasse. Ein anstrengender, aber besonders schöner Wandertag lag hinter uns.

Höhenmessung:

Station Bekannte
Höhe (m)
Gemessene
Höhe (m)
Schwarzachenalm 760  
Abzweigung Hinweisschild   783
Bachüberquerung 2   890
Bachüberquerung 3   1209
Vordere Kraxenbachalm   1261
Beginn Großer Sand   1430
Einstieg Klettersteig   1646
Ausstieg Klettersteig   1717
Sonntagshorn 1961  
Schotterfeld Anfang   1783
Schotterfeld Ende   1290
Hintere Kraxenbachalm   1236
Wasserfall/Bachüberquerung 4   1143
Bachüberquerung 5   959
Abzweigung Hinweisschild   siehe oben
Schwarzachenalm 760  

Fremdkommentar vom 26.08.2002:

Ich war gestern auf dem Sonntagshorn. Zufällig/Absichtlich machten wir die gleiche Route wie Du. Du schreibst zwar was von Klettern, aber nichts von der Schwierigkeit. Es ist vielleicht für andere besser, wenn da steht, dass da Klettern mit der Anforderung I ist und teilweise auch II (d.h. es gibt auch keine Sicherungen). Ich war etwas überrascht über die Schwierigkeit (die 4 anderen hatten da deutlich mehr Erfahrung als ich), da ich sowas bisher noch nicht mitgemacht hatte. Im Tal trafen wir einen Spaziergänger, der uns gleich fragte, ob wir vom Sonntagshorn gekommen sind und wie der "Kamin" ist. Einer von uns war schon mal vor 15 Jahren dort und war auch der Meinung, dass es damals noch etwas leichter war wie jetzt. Durch die teilweise starken Regenfälle ändert sich anscheinend der Schwierigkeitsgrad. Das Mittelstück im Geröllfeld hat viel Spass gemacht, da man da schön schnell runter kommt. Fast so wie im Tiefschnee.

Bonus-Fotoserien:

Serie Wegabschnitt/Inhalt Anzahl
Fotos
Speicher-
größe (KB)
1 Aufstieg bis zum Klettersteig 6 230
2 Nach dem Klettersteig 5 162
3 Gipfelblicke 2 63
4 Rückweg über Hinteren Kraxenbach 6 256

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