HOCHPLATTE

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Wanderbeschreibung

Datum: 28.7.2001 Wochentag: Samstag
Zuordnung: Chiemgauer Alpen
Kategorie: Bergtour
Ausgangsort: Parkplatz Brandelstraße (Mettenham bei Schleching)



Gipfelkreuz Hochplatte

Ausgangshöhe (m): 590 Zielhöhe (m): 1587 Höhendifferenz (m): 997
Charakteristik: viele Steige, überwiegend bewaldet, herrlicher Aussichtsberg
Schwierigkeit: schmale Steige, Wiesenhang beim Rückweg steil, Gipfelaufbau einfach
Wetter: sonnig und heiß, Quellwolken
Altersstruktur: 37 - 45 (2 Teilnehmer)

Abmarsch Wanderung (Uhr): 7:10 Ende Wanderung (Uhr): 14:35
Wegstrecke (Gehzeitübersicht) Zeit
(Std.)
Pausen (Std.)
Parkplatz Brandelstraße - Heinzen-Alm 0:25 -
Heinzen-Alm - Schotterstraße Ost 0:05 -
Schotterstraße Ost - Ende Schotterstraße 0:10 -
Ende Schotterstraße - Waldabzweigung 1 0:55 -
Waldabzweigung 1 - Waldabzweigung 2 0:30 -
Waldabzweigung 2 - Maximiliansweg E4 0:10 0:05 (Bergwachthütte)
Maximiliansweg E4 - Gipfelsteig Hochplatte 0:10 -
Gipfelsteig Hochplatte - Hochplatte 0:20 0:55 (Gipfel)
Hochplatte - Gipfelsteig Hochplatte 0:15 -
Gipfelsteig Hochplatte - Maximiliansweg E4 0:10 -
Maximiliansweg E4 - Waldabzweigung 2 0:05 -
Waldabzweigung 2 - Waldabzweigung 1 0:25 -
Waldabzweigung 1 - Oberauerbrunstalm 0:35 0:40 (Oberauerbrunstalm)
Oberauerbrunstalm - Abzweigung Vogelschau 0:15 -
Abzweigung Vogelschau - Schotterstraße West 0:10 -
Schotterstraße West - Schotterstraße Ost 0:35 -
Schotterstraße Ost - Heinzen-Alm 0:05 -
Heinzen-Alm - Parkplatz Brandelstraße 0:25 -
Gesamtzeiten: 5:45 1:40

Kartenausschnitt! (KOMPASS Wanderkarte Nr. 10,
Chiemsee Simssee, M: 1:50000)

Karte mit höherer Auflösung (182 KB)

Die Anfahrt erfolgte auf der B 307 von Marquartstein kommend bis nach Mettenham, einer kleinen Ortschaft kurz vor Schleching. Dort bogen wir mitten im Ort rechts zwsichen Häusern ab. Kurz darauf zeigte nach links ein Wegweiser zur Hochplatte, wir fuhren jedoch geradeaus in die Brandelstraße (Schild "Sackgasse"). Unter den wenigen Häusern fiel besonders das große, überwiegend mit Holz verkleidete Haus auf der linken Seite der Straße auf. An einigen Parkplätzen durften wir nicht parken, jedoch waren etwa drei bis vier Parkplätze ohne Verbotsschild vorhanden. Hier ließen wir unser Auto stehen.

Gleich oberhalb des Parkplatzes hatte ein Holzpfosten schwer mit Schildern zu tragen. Wir gingen geradeaus Richtung "Hochplatte" und trafen auf einen breiten Weg. Bevor wir die Lichtung der Heinzen-Alm erreichten, wurde es schottriger. Wir überstiegen den Zaun (Almeingrenzung) an einer Holzhütte (Wegweiser rechts "Kaiserblick", führte an einen nahegelegenen Aussichtspunkt an der Zellerwand, vermutlich wie uns der Name mitteilte, mit Blick auf das Kaisergebirge). Wir entschieden, auf den Kaiserblick bis zum Gipfel zu warten.


Wegweiser am Wanderanfang

Heinzen-Alm

Einige Meter später sahen wir vor uns die Heinzen-Alm, ließen sie rechts liegen und kamen nach dem weiten Linksbogen wieder auf einen Zaunüberstieg. Unmittelbar danach trafen wir auf eine breite Schotterstraße, der wir nach rechts folgten. Nach zehn Minuten verjüngte sich die Straße plötzlich zu einem schmalen Waldsteig. Zunächst in einigen Serpentinen, anschließend gleichmäßig steigend entlang der Südflanke der Hochplatte gewannen wir an Höhe. Nur einmal erlaubte eine kleine Wiesenfläche den Blick in das Tal. Ansonsten befand sich dieser Steig ausschließlich im Wald.

Wir erreichten den Abzweiger nach Mühlau, Schleching (Waldabzweigung 1). An diesem Punkt wollten wir auf dem Rückweg den Abstieg ändern. Zunächst gab es jedoch nur eine Richtung: "Hochplatte". Der nachfolgende, sehr reizvolle Steig ließ bei der Überquerung eines Wiesenhanges erstmals Blicke auf die nahe Kampenwand zu. Der Weg dieses Wiesenabschnittes war hier schmal, stark bewachsen und noch im Schatten. Die Folge waren klitschnasse Beine, bei denen auch die Oberschenkel nicht verschont blieben. An wenigen Stellen gab es Seilsicherungen, die vor allem bei nassem Untergrund und herablaufenden Bächen hilfreich waren. Da wir jedoch trockenes Hochdruckwetter hatten, benötigten wir die Seile nicht.

Erst nach 20 Minuten stiegen wir wieder etwas an und hätten beinahe die hoch an den Bäumen angebrachten Schilder übersehen (Waldabzweigung 2). Vermutlich wären wir jedoch weiter angestiegen, anstatt den links abgehenden Weg ins Ramsental und nach Schleching zu nehmen. Da die Hochplatte schon auf uns wartete, durften wir nur einem Schild folgen: "Hochplatte".


Kampenwand, Gedererwand (ganz rechts) und Piesenhauser Hochalm

Urplötzlich verließen wir den Wald, überstiegen wieder eine Almabsperrung und standen vor der Hütte der Bergwacht Grassau. Ab hier steigerten sich die Blicke auf die umgebende Bergwelt enorm. Der Steig wich einem breiten Kiesweg, kurz darauf trafen wir auf den Europäischen Fernwanderweg (Maximiliansweg E4 Lindau-Berchtesgaden). Die Blicke ins Alpenvorland wurden ebenfalls frei. Wir hielten uns rechts und kurz darauf an einer Abzweigung wieder Richtung "Hochplatte, Marquartstein" rechts. Neben uns beiden Wanderern waren wir hier von zahlreichen Kühen umlagert. Die auf steilen Grashängen friedlich grasenden Kühe waren schön anzusehen. Bei den beiden Kühen, die uns die Straße versperrten, verhielt es sich etwas anders. Den Blick in die Augen vermeidend, unauffälliges Ausweichen und ruhiges Vorbeiziehen ließen auch dieses Hindernis meistern.

Endlich kamen wir an eine kleine Kuppe, an der ein breites Gatter die Grenze der Kuhwelt darstellte. Vor diesem Gatter begann der Gipfelsteig, der länger als vermutet war. Anfangs waren hier Stufen vorhanden und die Waldgrenze wurde erreicht. Der restliche Weg schlängelte sich durch Latschen, an wenigen Stellen mußten wir eine Hand am Fels zuhilfe nehmen. Es gabe jedoch keine ausgesetzten Stellen und schließlich begrüßte uns am Gipfel das Gesumme zahlreicher kleiner "Flügeltiere", überwiegend verschiedene Arten von Fliegen.


Oberauerbrunstalm

Der Gipfel mit Gipfelkreuz und einer kleinen Holzbank (eigentlich nur ein Holzstamm) hatte eine herrliche Aussichtslage. Obwohl bei sommerlichem Hitzewetter Klarheit und Fernsicht wie vielen bekannt nicht so gut waren, konnten wir dennoch viele bekannte Ziele vor allem auf der der Sonne gegenüberliegenden Seite gut erkennen: Kaisergebirge, Geigelstein, Spitzstein, Klausenberg, Chiemsee und natürlich die populäre Kampenwand gleich nebenan. Unser Gipfel erinnerte tatsächlich an eine kleine "Platte", eingekreist von einem dichten Latschenbestand, allerdings so klein, daß sie aus der Ferne nicht sichbar sein konnte.

Der Rückweg führte uns auf gleichem Weg bis zur Abzweigung nach "Mühlau, Schleching" (Waldabzweigung 1) zurück. Hier jedoch wollten wir in einer großen Westschleife über die Oberauerbrunstalm neues Gebiet erkunden. Ein kurzes Stück im Wald, eine reizvoll gelegene Aussichtsbank und plötzlich sahen wir völlig frei ins Tal und den steilen Wiesenhang, am unteren Ende die Oberauerbrunstalm im Visier. Da es sehr trocken war, mußten wir im Steilstück wegen des losen und rutschigen Schotterweges besonders aufpassen. Den Abstiegsweg über diese Wiese konnten wir bis zur Alm verfolgen. Die Alm war bewirtschaftet und wurde von einer ganz netten Wirtin geführt. Gemütlich auf der Hausbank konnten wir nochmals den Hang begutachten. Wir konnten uns nicht mehr errinnern, ein so steiles Wiesenstück gesehen zu haben.


Wanderstempel an der Oberauerbrunstalm

Wollköpfige Kratzdistel

An der Alm vorbei, zweimal den Zaun überwunden, führte uns der breite Weg steil und schnell hinab. Den Aussichtspunkt "Vogelschau" ließen wir links liegen und trafen auf die breite Schotterstraße. Ihr folgten wir nach links. Leider waren wir der Annahme, daß später ein Weg rechts zu unserem Parkplatz abging. Obwohl wir einen verwachsenen Parkplatz und weiter oben eine etwas tiefer am Weg liegende Holzhütte sahen, gabe es kein Schild, das die erhoffte Abkürzung bot. Wir vermuteten, daß der Weg bei dieser Holzhütte abging, waren uns jedoch nicht sicher. In solchen Fällen gab es nur den geradlinigen und sicheren Weg weiter auf der breiten Schotterstraße bis zu dem Abzweiger zur Heinzen-Alm, an dem wir beim Aufstieg vorbeikamen, auch wenn wir nochmals etwas in die Höhe steigen mußten. Der restliche Weg vorbei an der genannten Alm bis zum Parkplatz war uns noch bestens bekannt.

Grundsätzlich gefiel uns diese Wegvariante, mit einer Ausnahme: Das Wiesenstück wäre besser im Aufstieg zu bewältigen. Eine Alternative wäre auch, in Mühlau zu parken. Allerdings wäre es schade, um den reizvollen Steig nach der Heinzen-Alm. Als Aussichtsberg ist die Hochplatte sehr empfehlenswert. Überrascht hat uns der hoche Gesamtanteil der bewaldeten und damit schattigen Waldstücke. Aber wir befanden uns auch nicht im Hochgebirge.

Höhenmessung:

Station Bekannte
Höhe (m)
Gemessene
Höhe (m)
Parkplatz Brandelstraße   590
Heinzen-Alm   785
Schotterstraße Ost   808
Ende Schotterstraße   867
Waldabzweigung 1   1253
Waldabzweigung 2   1324
Maximiliansweg E4   1374
Gipfelsteig Hochplatte   1431
Hochplatte 1587  
Gipfelsteig Hochplatte   siehe oben
Maximiliansweg E4   siehe oben
Waldabzweigung 2   siehe oben
Waldabzweigung 1   siehe oben
Oberauerbrunstalm 980  
Abzweigung Vogelschau   789
Schotterstraße West   724
Schotterstraße Ost   siehe oben
Heinzen-Alm   siehe oben
Parkplatz Brandelstraße   590

Bonus-Fotoserien:

Serie Wegabschnitt/Inhalt Anzahl
Fotos
Speicher-
größe (KB)
1 Aufstieg 8 208
1 Abstieg 7 259

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