UNTERNBERG

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Wanderbeschreibung

Datum: 30.5.2002 Wochentag: Donnerstag (Fronleichnam)
Zuordnung: Chiemgauer Alpen
Kategorie: Bergwanderung
Ausgangsort: Parkplatz an der Raffner-Alm

Westen
Norden



Süden

Osten

Ausgangshöhe (m): 920 Höchster Punkt (m): 1425 Höhendifferenz (m): 505
Charakteristik: kurze Bergwanderung mit Höhenweg und Aussicht
Schwierigkeit: leicht, ungefährlich
Wetter: zunächst bewölkt, später mehr Sonne und warm
Altersstruktur: 38 - 46 (2 Teilnehmer)

Abmarsch Wanderung (Uhr): 9:15 Ende Wanderung (Uhr): 12:50
Wegstrecke (Gehzeitübersicht) Zeit
(Std.)
Pausen (Std.)
Parkplatz an der Raffner-Alm - Kehre 0:10 -
Kehre - Kreuzung Sessellift 0:10 -
Kreuzung Sessellift - Unternberg-Diensthütte 0:30 0:05 (am Wegweiser)
Unternberg-Diensthütte - Unternberg-Bergstation 0:20 -
Unternberg-Bergstation - Unternberg 0:05 0:05 (Gipfel)
Unternberg - Unternberg-Bergstation 0:05 1:05 (Bergstation)
Unternberg-Bergstation - Unternberg-Diensthütte 0:15 -
Unternberg-Diensthütte - Kreuzung Sessellift 0:30 -
Kreuzung Sessellift - Kehre 0:10 -
Kehre - Parkplatz an der Raffner-Alm 0:05  
Gesamtzeiten: 2:20 1:15

Kartenausschnitt! (KOMPASS Wanderkarte Nr. 10,
Chiemsee Simssee, M: 1:50000)

Karte mit höherer Auflösung (129 KB)

Von Traunstein/Siegsdorf kommend fuhren wir durch Ruhpolding, nach dem Zentrum bogen wir an einer Kreuzung rechts Richtung Brand/Märchenpark ab. Vorbei am Wellenhallenbad und dem viel besuchten Ausflugsgasthaus "Windbeutelgräfin" (natürlich empfehlenswert: fallschirmgroße Windbeutel!) mußten wir noch ein Stück fahren, bis wir links Richtung Unternberg-Bahn die Hauptstraße verließen. Nach einigen Kehren vorbei an der Talstation der Sesselbahn erreichten wir den großen Parkplatz an der bewirtschafteten Raffner-Alm (Sackgasse).

Oberhalb der Raffner-Alm (Durchgang zwischen den beiden Hauptgebäuden der Alm) trafen wir auf eine breite Schotterstraße mit einem Wegweiser. Ab hier hielten wir uns immer Richtung Unternberg auf einer abzweigenden Schotterstraße. Gleich darauf führte diese in einer scharfen Rechtskurve weiter, wir blieben jedoch auf geradem Weg; die kleine Wegmarkierung mit der Zahl "4" an einem Baum vor uns hätte man leicht übersehen können. Nach etwa zehn Minuten kamen wir an eine Kehre, bei der die Gehrichtung von Osten nach Südwesten wechselte und weitere zehn Minuten danach schwebten die leeren Doppelsessel der Seilbahn gemächlich über unseren Köpfen hinweg. An dieser Stelle erstreckte sich eine schmale Schneise von der Talstation empor, die "Fahrspur" der Bahn.


Wegweiser unterhalb der Unternberg-Diensthütte

Wir stiegen im Wald weiter an und erreichten wiederum nach zehn Minuten den breiten Wiesenhang, der im Winter als Ski-Abfahrt benutzt wird. Wir ließen die Schwendtboden-Diensthütte rechts liegen und wählten auf dem freien Hang den steileren Weg entlang der Falllinie. Oberhalb der Hütte hätten wir auch rechts in den Wald gehen können. Diese wesentlich schattigere Variante hoben wir uns jedoch für den Rückweg auf. Auf halber Höhe zweigte ein Weg quer zum Hang nach links ab, den wir jedoch nicht nahmen (schien nur eine Schleife oder ein Abkürzung zu sein). Nach dem kurzen Steilstück sahen wir etwas rechts liegend einen Wegweiser und oberhalb die Unternberg-Diensthütte (nicht bewirtschaftet). Ab hier wanderten wir auf einem leicht ansteigenden Höhenweg mit Blick nach Norden und Süden. Links vorbei an einer weiteren Hütte erreichten wir nach einer guten Stunde seit Abmarsch die Bergstation der Sesselbahn mit dem gemütlichen Gasthaus. An diesem vorbei mit wenigen "Sprüngen" waren wir auch schon am Gipfel. Anstatt einem üblichen Gipfelkreuz war hier eine reizvolle Gedenksäule aufgestellt worden.

Nach einer Rast auf den gemütlichen Holzbänken des Berggasthauses mit dem Schild "Unternberg Alm 1450 m" und einer kleinen Brotzeit sahen wir noch den Paragleitern und Drachenfliegern zu, die direkt nebenan starteten. Obwohl es beim Wirt nicht an Gastfreundlichkeit fehlte, waren die wenigen Brotzeit-Speisen hauptsächlich für "Fleischesser" geeignet (Wiener, Wurstsalat, Leberkäse, Kartoffelsalat mit überflüssigen teils fetten Schinkenwürfeln). Salatteller oder Nudeln mit Tomatensoße suchten wir vergebens. Allerdings freute sich meine Frau, daß es eine Buttermilch gab - ein Lichtblick, zumindest für denjenigen, der dieses zweifelhafte Getränk mag!


Unternberg-Bergstation und Gaststätte

Gipfelsäule

Den Abstieg wählten wir auf gleichem Weg wie beim Anstieg, mit einer bereits erwähnten Ausnahme: Nach der Unternberg-Diensthütte wählten wir den sehr schattigen Steig im Wald an der Westseite des Wiesenhanges, der uns in vielen kleinen Serpentinen bis unterhalb des Steilhanges führte. Dort trafen wir wieder auf den Aufstiegsweg oberhalb der Schwendtboden-Diensthütte.

Suche der "schönen Aussicht":

Den Zeitbedarf für diese Wanderung hatten wir überschätzt; mit einer Gesamtgehzeit von nur knapp zweieinhalb Stunden wollten wir uns nicht zufrieden geben. Da ich vom Aufstieg her beim Wegweiser oberhalb der Raffner-Alm etwas mit "schöner Aussicht" im Gedächtnis hatte und zwar Richtung breiter, ebener Schotterstraße nach Osten, nahmen wir beim Abstieg kurz vor dem Parkplatz eine vorhandene Wegabkürzung (einige Meter) und kamen so nicht mehr an dem Schild vorbei. Aber das Schild "Zur schönen Aussicht" schien virtuell direkt vor meinen Augen zu stehen und zu "leuchten"!

Nach etwa zehn Minuten Gehzeit führte rechs ein scheinbar verwachsener Steig (so schien es uns) in den Wald; das Schild "Weg führt nicht weiter" verbot diesen Weg. Links stand eine ziemlich neue Holzbank und ein Schild "Weingarten". Dorthin wollten wir auch nicht, somit gab es eine eindeutige logische Folgerung: Es ging auf der Schotterstraße geradeaus weiter. Nach weiteren zehn Minuten mußten wir uns an einem abgeschlossenen Jägerhochstand entscheiden: links oder rechts (kein Schild)? Die souveräne Entscheidung "links" führte schließlich dazu, daß der Weg plötzlich endete. Es blieb uns nur der kurze Rückweg und der Weg "rechts". Dieser Weg führt immer tiefer in den Wald. An einer Stelle kam ein verwachsener Steig von unten herauf und hinter uns deutete ein Schild Richtung "Weingarten - Raffner-Alm" dorthin, wo wir herkamen. Irgend etwas stimmte hier nicht! Wo war die "schöne Aussicht"? In dieser Lage gab es nur eines: Rückweg - mit kurzer Rast (Verzehr der restlichen Verpflegung) auf den am Boden liegenden Baumstämmen beim Jägerstand.


Blick von Unternberg-Diensthütte auf Ruhpolding

Auflösung: Was war hier schief gelaufen? Vom Aufstieg her hatte ich etwas mit "schöner Aussicht" in Erinnerung. Tastsächlich stand auf dem Schild "Aussichtspunkt Weingarten". Wir hätten also bei der neuen Holzbank die Abzweigung nach links nehmen müssen (weg von der Schotterstraße). Auch das Schild "Weg führt nicht weiter" bezog sich nicht auf die paar Trittspuren mit der Vermutung eines vermeintlichen Weges rechts ab, sondern auf den Weiterweg auf der Schotterstraße. Jetzt werden Sie sagen: Das war doch klar! Wir werden Reue üben, nächstes Mal genauer lesen und es uns zu Herzen nehmen!

Höhenmessung:

Station Bekannte
Höhe (m)
Gemessene
Höhe (m)
Parkplatz an der Raffner-Alm 920  
Kehre   889
Kreuzung Sessellift   1064
Unternberg-Diensthütte   1354
Unternberg-Bergstation   1407
Unternberg 1425  

Bei der Höhenbestimmung traten einige Unklarheiten auf. In der Kompass-Karte wird die Gipfelhöhe auf 1450 m festgelegt, gemäß Tourismusverband ist sie jedoch nur 1425 m. An der Gaststätte der Bergstation stand das Schild "Unternberg Alm 1450 m". Wäre letztere Angabe richtig, würde es bedeuten, daß der Gipfel etwa 1470 m hoch wäre, eher unwahrscheinlich. Bei dieser Höhe wären wir trotz langsamem Aufstieg in 75 Minuten 550 Höhenmeter gegangen. Trotz dieser Ungereimtheiten mußte ich mich für eine Gipfelhöhe entscheiden: die Angabe des Tourismusverbandes mit 1425 m! Das dürfte auch in Hinblick auf die Gehzeit realisitischer sein.

Bonus-Fotoserien:

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